Dieses Bild entstand 1852, die Linde im Hof ist noch sehr klein,
die Wegeführung ist auch eine andere als heute.
Der Oberlausitzer Heimatmaler Alfred Schönberner, geboren am 22. November 1882 in Seifhennersdorf.
Verstorben am 30. Dezember 1948 ebenda, studierte in Dresden und München Malerei und arbeitete sein Leben lang als Maler; vor allem in seiner Geburtsstadt. Zudem war er auch als Kunstgewerbelehrer (in der „neuen Webschule“ auf der Albertstr.) tätig. 1913 wurde seine Tochter Charlotte geboren, ein Jahr später zu Kriegsbeginn wurde er zum Heeresdienst heran gezogen. Im Ersten Weltkrieg diente er an der Westfront, spätestens ab 1916. Den Alltag im Schützengraben hielt er in Zeichnungen fest. Ständig trug er seinen Skizzenblock bei sich, der einmal von einer Kugel getroffen wurde, was wohl sein Leben gerettet hat. Nach seiner Dienstzeit war er ein großer Kriegsgegner, von seiner Zeit an der Westfront redete er jedoch nicht. Die Errichtung eines Denkmals für die Weltkriegsopfer am Rathaus in Seifhennersdorf befürwortete er entschieden. Beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges soll er vor Wut getobt haben.
Nach Dagmar Langwald, der Enkeltochter Schönberners
Dieses Bild entstand im Zusammenhang mit der Planung und Durchführung der denkmalpflegerischen Sanierung in den Jahren 2000 und 2006 – 2008, die vom Büro Architekturbüro Cieslak betreut wurden.
Der 1951 in Ebersbach/ Oberlausitz geborene Künstler, Absolvent der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst starb für alle überraschend und viel zu früh 2016.
Seifhennersdorf hat mit ihm einen Freund verloren, er bewunderte das Potential unseres Ortes und er litt mit unseren Verlusten.
Als eine seiner ersten Arbeiten nach der Hochschulausbildung übernahm er die Umschlaggestaltung von der „Seifhennersdorfer Information“.
Im Jahre 1977 erwartete man eigentlich eine geballte Arbeiterfaust,
wehende Fahnen und eine aufgehende Sonne.
Ganz anders Peter Israel. Für ihn war Seifhennersdorf die malerisch gruppierten Häuser, Umgebindehäuser, es waren die vielen Bäume, es waren die Blumen auf dem Feld und in der Flur. (Wer kann sich heute noch an die weiten satten Himmelschlüsselwiesen erinnern?) Es waren der Gartenzaun vom Ohmannweg 21, das Portal von Bulnheim und das fossile Blatt vom Bergwerk.
Und ein Fisch, der in uns die Hoffnung auf Leben in Mandau, Leutersdorfer Wasser, im Waldfluss und der Kaltbach und den vielen, vielen Teichen wachhielt. Was für ein Mut!
Im intensiven stundenlangen Gespräch versuchte Bürgermeister Böhme, „Optimismus“ in den Entwurf zu bringen.
Allein, Peter Israel war nur bereit, die „neue Schuhfabrik“ von hinten nach vorn zu bringen, mehr nicht. Unabhängig, unnachgiebig, visionär, damals und heute, immer. Es spricht für Bürgermeister Böhme, dass er dieses Heft dann so in Auftrag gab. Peter Israel war Grafiker. Die Linie war sein Alphabet. Souverän komponierte er mit ihr, er gestaltete Flächen, Tiere und Pflanzen mit ihnen, seine Bilder haben eine eigenartige, faszinierende Spannung. Manchmal auch benutzte er Applikationen und oft kombinierte er beides.
Seine Kunst war geheimnisvoll, der Zugang verschlüsselt. Die heutige Welt in ihrer Banalität und mit ihren platten, vordergründigen Bildern war ihm zutiefst zuwider. Er blieb unverstanden. Man fühlte, man ahnte wohl seine Absichten und Aussagen. Aber man verstand nicht die tiefe Symbolik seiner Arrangements von Linien, Formen und Applikationen. Darüber
war er sehr unglücklich.
Wir in Seifhennersdorf können stolz sein, dass ihm Bulnheim für einige Zeit Heimat gegeben hat.
Bauernhaus, das Gebäude liegt an einem Abhange. Eine gerade Treppe führt in mehreren Absätzen hinauf auf eine kleine, dem Hause vorgelegte Freitreppe zu.
Reizendes Portal in bäurischem Rokoko, im Bogen bez. 1754; im Schlussstein Monogramm aus F J C (?) B.
Im Inneren gewölbte Diele.
An die Diele schließen sich links gewölbte Wirtschaftsräume, rechts die Wohnung, von Blockwänden umgeben, denen außen nach Lausitzer Art Holzarkaden vorgesetzt sind. Eine große Stube nach vorn, nach hinten die Küche und das sogenannte Stübel.
Leider ist das Äußere durch eine geputzte Quaderung stark beeinträchtigt.
Manfred Wagner, geb. 11.04.1934, Prof., em. an der TU Dresden, Architekt,
zeichnete im Rahmen der Bezirksdenkmalliste 1987 auch das Bulnheimsche Gehöft.
Stube und Umgebindekonstruktion verschalt, Oberstock verbrettert in Ziegelimitation.
Am Dachbalken entlanglaufende Zierleiste, an der Korbschwelle angesetzte Rautenmarken.
Rückwand zeigt noch Fachwerk mit Streben sowie profilierten Ständern.
Halbwalmdach mit fünf Ochsenaugen. Innenräume im ursprünglichen Zustand erhalten.
Kappengewölbe, eisenbeschlagene Tür zum Lagerraum. Mächtige schön
profilierte Unterzüge; auf dem Boden Estrich.
Feuersichere Lehmverschläge sowie lehmgestampfte Bodentür. Prachtvolles Sandsteinportal in bäuerlichem Rokoko.
Langer Treppenaufgang von Kastanien gesäumt, über vier Terrassen zur Rumburger Straße abfallend. In der unteren Terrasse ein altes Kellergewölbe mit Wasserlöchern. Pferdestall mit Gewölbe auf Säulen, zum Hof Arkaden.
Inschrifttafel: „Joh. Christ. Wilhelm 1814“. Ehemaliges Wirtschaftsgebäude mit Mansarddach zum Teil noch Fachwerkgeschossbau (Langständer).
Alex Berndt war allgemein und in jedem Haus bekannt damals, als Seifhennersdorf noch über 8000 Einwohner hatte.
Er war ein begnadeter und sehr vielfältiger Künstler. Wir verdanken ihm die Wiedergabe des Sandsteintürstockes am Bulnheimschen Umgebindehaus. Er war aber auch der markante Tenor im Seifhennersdorfer Bachchor.
Unvergessen ist seine schauspielerische Leistung in der Hauptrolle im „Hennerschdurfer Lichtengang“, er dichtete in Mundart und er wirkte seinerzeit schon als Denkmalpfleger für Seifhennersdorf. Geboren 1923 im Seifen wohnte er dann viele Jahre im Parkhäusel im Naturheilpark bis er schließlich 1972 auf die Neugersdorfer Straße zog. Ausbildung als Postbeamter, im Weltkrieg überlebte er verwundet das Inferno von Stalingrad, dann viele Jahre als Kriegsgefangener in Italien. 1947 zurückgekehrt wieder auf der Post. Dabei lernte er jeden Winkel und jedes Haus Seifhennersdorfs kennen. So wurde der große Mann mit der umgehängten Posttasche für jeden ein Begriff. 1954 wechselte er in die Klavierfabrik und wurde ab 1962 Klavierstimmer. 1979 starb er völlig unerwartet.
Eine seiner letzten Taten war die Rettung des Türstockes der Mittelmühle.
Hans-Günther Wendler, geboren 1937 in Deutschbaselitz, lernte zunächst Steinmetz, wovon seine heutige kräftige malerische Handschrift zeugt.
Später nahm er ein Studium auf und beendete es als Diplomlehrer mit
Hauptfach Kunsterziehung.
Befreundet mit bzw. gelernt bei Gottfried Zawadzki, Max Langer,
Gottfried Sommer, den Professoren Bammes, Böhlich und schließlich bei Prof. David von der Kunsthochschule Dresden.
Wendler ist ein malender und ein bekennender Seifhennersdorfer. Immer wieder stellen wir von ihmin der Kulturscheune aber auch im Umgebindehaus aus.
Ein Aquarell von H. G. Wendler, neueren Datums, zeigt eine andere Perspektive vom Umgebindehaus. Es befindet sich in Privatbesitz.